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Mikroskop, Kamera und Software

  • Lichtmikroskop Weso BM Pro1100 (passende Ersatzleuchte: Osram HLX 64250 Xenophot 20W 6V G4), Vergrösserung meist 400x (Okular WF 10x/Objektiv 40/0.65x) oder 600x (Okular WF 10x/Objektiv 60/0.85x)
    Weso LM.jpg
  • Moticam 1000 und Moticam 5M mit MoticImages V2.0/Windows 10 Professional 64 ->Moticam
  • Zum Wiederauffinden von interessanten Stellen im Pollenpräparat benutze ich einen Pyser S7 England Finder.
    Pyser.jpg
  • CombineZP, Image Stacking Software by Alan Hadley ->Homepage
  • Picolay Image Stacking Software by Heribert Cypionka ->Homepage
  • Statistische Auswertung der gesammelten Daten mit dem Excel-AddIn WinStat

Herstellung Pollenpräparat

  • Wenn nicht anders angegeben: Färbung der unbehandelten Pollen mit Fuchsin-Lösung und Einbettung in Kaiser Glycerin-Gelatine. Ab Präparat 9-100 wird die bereits gefärbte Glyceringelatine nach Kaiser verwendet. Die Glycerin-Gelatine wird mittels eines Pearl USB Tassenwärmers, Model 834 (ca. 55°C) aufgeschmolzen.
  • Nach dem Erkalten wird um das Deckglas ein Rand mit Nagellack gezogen.
  • Wenn nötig vorgängig entfetten der Pollen mit einigen Tropfen Ether oder Benzin.
  • Extraktion von Pollen aus Honig.

Tassenwärmer.jpg

Acetolyse

  1. Die Pollenprobe bzw. die Antheren auf einen Objektträger legen und je nach Menge Probenmaterial 2-4 Micro-Tropfen (Accumax 50 μm Micropipette) Acetolyse-Mischung auftropfen.
  2. Die Antheren mit einer Präpariernadel etwas zerstückeln und in der Flüssigkeit einige Minuten einweichen lassen. Wenn nötig, nochmals einen Tropfen Acetolyse-Mischung zugeben.
  3. Den Objektträger für eine kurze Zeit auf eine Heizplatte (ca. 90°C) legen. Das Probematerial wird zuerst leicht braun, dann braun-schwarz und wird glänzend oder bläht sich leicht auf. Zwischen diesen beiden Zuständen das Präparat von der Heizplatte nehmen.
  4. Die braune bis braunschwarze honigartige Flüssigkeit mit der Skalpellspitze zusammenkratzen und mit einer feinen Pinzette gröberes Material entfernen.
  5. Eine stecknadelgrosse Menge ungefärbter Glyceringelatine zugeben und auf der USB-Wärmeplatte langsam schmelzen.
  6. Mit der Präpiernadel die Flüssigkeit nochmals gut mischen und ein Deckglas auflegen.

Adaptiert fürs Pollen-Wiki nach Halbritter H. et al., Acetolysis the Fast Way, Illustrated Pollen Terminology, 2nd edition, Springer Nature, Cham, Schweiz, 2018, Seiten 103-105

Einschluss- und Färbemittel, Chemikalien

Acetolyse-Mischung

9 ml Essigsäureanhydrid (Acetanhydrid, Dichte 1.08 g/cm3, = 9.72 g) werden mit 1 ml konzentrierter Schwefelsäure (Dichte 1.83 g/cm3) gemischt. Achtung, diese Mischung ist sehr reaktiv. Unbedingt Schutzbrille und Handschuhe tragen. Die Lösung ist zu Beginn ganz leicht gelblich, wird mit der Zeit aber immer dunkler und verliert langsam seine Reaktivität. Im Kühlschrank aufbewahren. Siehe die passenden Bilder dazu.

Carmin-Essigsäure (Acetocarmin, nach Romeis, zur Kernfärbung)

0.5 g Carmin in 50 ml Essigsäure 45% lösen und unter Rückfluss 30 Min. auf kleiner Stufe kochen lassen. Danach filtrieren. Siehe die passenden Bilder dazu.

Chloralcarmin-Lösung (CCF-Färbung: Pollen-Kern-Färbung)

0.2 g Karmin in 12 ml Alkohol 96% und 5 ml Salzsäure 25% suspendieren und im mit Alu-Folie verschlossenen Reagenzglas 30 Minuten im leicht siedenden Wasserbad erhitzen. Erkalten lassen, den verdampften Alkohol ersetzen. 10 g Chloralhydrat zugeben und filtrieren.

Chloralhydrat-Lösung

16 g Chloralhydrat in 10 g Aqua purificata auflösen und 5 ml Glycerin 85% zugeben (nach Kremer S. 258: 9.1.21).

Fuchsin-Lösung

5 ml Glycerin + 10 ml EtOH 96% + 15 ml Aqua purificata + 12 Tropfen einer gesättigten Lösung basischen Fuchsins (C.I. 42510, z.B. Merck 1.15937).

Glyceringelatine nach Kaiser

7 g Gelatina alba Golddruck, 42 g Aqua purificata, 50 g Glycerin 85%, 0.5 g Phenol
Die Gelatine in einer Plastik-Spritzflasche in der Wasser-Glycerinmischung auf dem Wasserbad bei ca. 60°C lösen. Phenol zugeben und schlierenfrei mischen. Solange im Wasserbad stehen lassen, bis sich alle Luftblasen an der Oberfläche gesammelt haben. Die Spritzflasche langsam drehen und in 30 ml Pulvis PET braun abfüllen und erkalten lassen (nach Romeis).

Glyceringelatine nach Kaiser mit Fuchsin (0.007%) gefärbt. Ab Präparat 09-100 Standard

14 g Gelatina alba Golddruck, 85.5 g Aqua purificata, 100 g Glycerin 85%, 0.5 g Phenol, 14 mg Fuchsin (C.I. 42510, z.B. Merck 1.15937)
Die Gelatine und das Fuchsin im Wasser und dem Glycerin 85% in einer Plastik-Spritzflasche auf dem Wasserbad bei ca. 60°C lösen. Phenol zugeben und schlierenfrei mischen. Solange im Wasserbad stehen lassen, bis sich alle Luftblasen an der Oberfläche gesammelt haben. Die Spritzflasche langsam drehen und in Silikon-Eiswürfelformen giessen. Nach dem Erkalten aus der Form nehmen, in Celophan einwickeln und in einem grossen Pulvisglas dicht verschlossen aufbewahren. Das Phenol verhindert die Schimmelbildung. Kann auch weggelassen werden.

Glyceringelatine nach Kisser

10 g Gelatina alba Golddruck, 35 g Aqua purificata, 30 ml Glycerin 99%, 0.5 g Phenolum (nach Stebler).

Lactophenolblau

20 ml Aqua purificata, 20 ml Acidum lacticum, 20 ml Glycerin 85% mischen. 20 g Phenolum und 0.05 g Anilinblau (Methylblau) zugeben (nach Romeis S. 328, Kremer s. 278: 9.3.45).

Lugolsche Lösung (Kaliumjodid-Lösung)

2 g Kaliumiodid in 100 ml Aqua purificata lösen. Darin dann 1 g Jod auflösen (nach Kremer S. 271). Zur Färbung von Stärke. Sog. Jodfärbung. Siehe die passenden Bilder dazu.

Ruthenium-Rot 0.02%

0.02 g Ruthenium-Rot in 100 ml Aqua purificata lösen.

Ruthenium-Rot (ca. 0.01%) Glycerin-Gelatine

25.0 g Glycerin 85%, 21.4 g Wasser, 3.5 g Gelatine, 0.1 g Phenol, 0.005 g Ruthenium-Rot. Herstellung wie bei Glyceringelatine. Giessen in Zäpfchenformen. Diese Farbkonzentration färbt die PK zu schwach. 0.02% muss noch ausprobiert werden.



Stebler Th., "Ausrüstung", Pollen-Wiki, https://pollen.tstebler.ch/MediaWiki/index.php?title=Ausrüstung (19. Mär. 2024).