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# Honig im Wärmeschrank (oder Mikrowelle) bei etwa 40°C erwärmen und mischen
# Honig im Wärmeschrank (oder Mikrowelle) bei etwa 40°C erwärmen und mischen
# 10 g Honig mit 20 ml heissem Wasser versetzen, kräftig schütteln
# 10 g Honig mit 20 ml heissem Wasser versetzen, kräftig schütteln
# 5 Minuten bei etwa 1000 g (je nach Zentrifuge 2500-3000 Umdrehungen/Minute) zentrifugieren
# 10 Minuten bei etwa 1000 g (je nach Zentrifuge ca. 2500 Umdrehungen/Minute) zentrifugieren
# Dekantieren, in Wasser aufsuspendieren und nochmals 5 Minuten bei 1000 g zentrifugieren
# Dekantieren, in Wasser aufsuspendieren und nochmals 10 Minuten bei 1000 g zentrifugieren
# Erneut dekantieren und den Bodensatz mit einer Pasteurpipette auf einen Objektträger tropfen
# Erneut dekantieren und den Bodensatz mit einer Pasteurpipette auf einen Objektträger tropfen
# Antrocknen lassen und in fuchsingefärbter Glyceringelatine einbetten
# Antrocknen lassen und in fuchsingefärbter Glyceringelatine einbetten
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Extraktion der Pollen aus dem Honig wie oben beschrieben. Nach der 2. Zentrifugation wurde der Rückstand in 5 Tropfen Alkohol 70% aufgenommen, auf dem Tassenwärmer vorsichtig leicht eingedampft und dann in gefärbter Glyceringelatine eingebettet (Präparate-Nr. D4-035). In je 20 Gesichtsfeldern wurden die Pollenkörner bei einer Vergrösserung (VG) von 400x und 100x ausgezählt.<br />
Extraktion der Pollen aus dem Honig wie oben beschrieben. Nach der 2. Zentrifugation wurde der Rückstand in 5 Tropfen Alkohol 70% aufgenommen, auf dem Tassenwärmer vorsichtig leicht eingedampft und dann in gefärbter Glyceringelatine eingebettet (Präparate-Nr. D4-035). In je 20 Gesichtsfeldern wurden die Pollenkörner bei einer Vergrösserung (VG) von 400x und 100x ausgezählt.<br />


Der im Honig gefundene Pollen besteht etwa zu 74%/80% (109 PK, VG 400x/170 PK, VG 100x) aus Pollen der Familie der Myrtaceae(?) und zu 26%/20% (38 PK, VG 400x/43 PK, VG 100x) aus anderen Familien (Apiaceae, Asteraceae, Bromeliaceae(?), Fabaceae, Gramineae, Mimosaceae, Moraceae(?), Proteaceae, Rosaceae, Ulmaceae(?) u.a.; Spezies: Acacia(?), Cichorium, Ficus(?), Helianthus, Trifolium,  Epicoccum purpurascens(?) u.v.a.).
Der im Honig gefundene Pollen besteht etwa zu 74%/80% (109 PK, VG 400x/170 PK, VG 100x) aus Pollen der Familie der Myrtaceae und zu 26%/20% (38 PK, VG 400x/43 PK, VG 100x) aus anderen Familien (Apiaceae, Araliaceae, Asteraceae, Bromeliaceae(?), Fabaceae, Gramineae, Mimosaceae, Moraceae(?), Proteaceae, Rosaceae, Ulmaceae(?) u.a.; Spezies: Acacia(?), Cichorium, Ficus(?), Helianthus, Trifolium,  Epicoccum purpurascens(?), Leptospermum, Pseudopanax u.v.a.).


[[File:Pollen aus Honig D4-35.jpg|Pollen extrahiert aus Honig|840px]]
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== Beispiel 2 - Honig aus dem Schweizer Jura ==
== Beispiel 2 - Honig aus dem Schweizer Jura ==
Der im Honig gefundene Pollen besteht zu etwa 88% (20 Gesichtsfelder ausgezählt, VG 400x, 110 PK) aus kleinen, tricolpaten, reticulaten Pollen (?) und zu 12% (15 PK) aus anderen Arten (Cornus, [Gramineae], Plantago (?), Prunus, Primula, Taraxacum/Cichorium, Trifolium u.a.).
Der im Honig gefundene Pollen besteht zu etwa 88% (20 Gesichtsfelder ausgezählt, VG 400x, 110 PK) aus kleinen, tricolpaten, reticulaten Pollen (?) und zu 12% (15 PK) aus anderen Arten (Cornus, [Gramineae], Plantago (?), Prunus, Primula, Taraxacum/Cichorium, Trifolium/Fabaceae u.a.).


[[File:Pollen aus Honig D4-36.jpg|Pollen extrahiert aus Jura-Honig|840px]]
[[File:Pollen aus Honig D4-36.jpg|Pollen extrahiert aus Jura-Honig|840px]]
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== Beispiel 3 - Waldhonig aus 3532 Zäziwil ==
== Beispiel 3 - Waldhonig aus 3532 Zäziwil ==
Der im Honig gefundene Pollen: Alnus, Cornus, Plantago; Asteraceae, Brassicaceae, Caprifoliaceae (Viburnum  ?), Lamiaceae, Rosaceae, Solanaceae
Im Honig gefundene Pollen: Alnus, Cornus, Plantago, Tilia; Asteraceae, Brassicaceae, Caprifoliaceae (Viburnum  ?), Lamiaceae, Rosaceae, Solanaceae


[[File:Pollen aus Honig D4-37.jpg|Pollen extrahiert aus Honig von Zäziwil|840px]]
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== Mithilfe gesucht ==
== Mithilfe gesucht ==
Wer zur weiteren Bestimmung der gezeigten Pollen in Honigpräparaten beitragen kann,  
Wer zur weiteren Bestimmung der gezeigten Pollen in Honigpräparaten beitragen kann, soll uns doch bitte eine [[Special:Contact|E-Mail]] schicken. Im Voraus besten Dank.
[https://pollen.tstebler.ch/MediaWiki/mail.htm soll uns doch bitte eine E-Mail schicken]. Im Voraus besten Dank.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Einfache Kurzanleitung [https://www.researchgate.net/profile/Margot_Steinel/publication/293824615_Honig_selbst_analysieren/links/56bc75a308ae58832000fa20/Honig-selbst-analysieren.pdf "Honig selbst analysieren"] aus dem Deutschen Bienen-Journal 2016<br />
* Brown Clair A. et al., Palynological Techniques, American Association of Stratigraphic Palynologists, Dallas, 2008, 2nd Ed., S. 90  
* Brown Clair A. et al., Palynological Techniques, American Association of Stratigraphic Palynologists, Dallas, 2008, 2nd Ed., S. 90  
* Kremer B., Pollen und Pollenanalyse, 2. Einige Verfahren und Versuchsanregungen, Mikrokosmos 74, 1985 S. 173-179
* Kremer B., Pollen und Pollenanalyse, 2. Einige Verfahren und Versuchsanregungen, Mikrokosmos 74, 1985 S. 173-179
* Minder L., Die Mikroskopie des Honigs, Mikrokosmos 19, 1925/26, S. 150-155
* Minder L., Die Mikroskopie des Honigs, Mikrokosmos 19, 1925/26, S. 150-155
* Sawyer R., Pollen Identification for Beekeepers, Northern Bee Books, West Yorkshire, Facsimile 2006, S. 50
* Sawyer R., Pollen Identification for Beekeepers, Northern Bee Books, West Yorkshire, Facsimile 2006, S. 50
* Siedentopf J., Kurzanleitung [https://www.researchgate.net/profile/Margot_Steinel/publication/293824615_Honig_selbst_analysieren/links/56bc75a308ae58832000fa20/Honig-selbst-analysieren.pdf "Honig selbst analysieren"] aus dem Deutschen Bienen-Journal 2016
* Siedentopf J., Etablierung einer Pollenanalyse von Honig an der Hochschule Anhalt, Masterarbeit, GRIN Verlag, 2015, ISBN 9783668273122
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