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=== Bau des Pollenkorns ===
=== Bau des Pollenkorns ===
Die Wand des Pollenkorns besteht meist aus 2 [[:Datei:Pollenwand.jpg|Schichten]]. Einer äusseren Schicht (Exine) und einer inneren Hülle (Intine), welche das Zellplasma umhüllt. Die Exine besteht aus einem äusserst widerstandsfähigen Biopolymer, dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Sporopollenin Sporopollenin]. Es handelt sich dabei um ein stickstofffreies, stark vernetztes Heteropolymer. Diese organische Verbindung ist einer der resistentesten Substanzen, die in der Natur vorkommen. <ref>[http://flexikon.doccheck.com/¬de/Sporopollenin Doccheck Flexikon (abgerufen am 10.02.2018)]</ref>. Die Intine ist meist eine dünne, semipermeable Membran, die aus Pektinverbindungen und Cellulose besteht. Sie tritt oft an den sogenannten Aperturöffnungen (Keimöffnungen) aus der Exine hervor. Im Lichtmikroskop sind die einzelnen Schichten der Exine nur schwer zu unterscheiden. Die Endexine (der Intine aufliegende unterste Schicht der Exine) und die Intine lassen sich mit Fuchsin nicht anfärben und können so doch recht deutlich vom Rest der Exine abgegrenzt werden. <br />
Die Wand des Pollenkorns besteht meist aus 2 [[:File:Pollenwand.jpg|Schichten]]. Einer äusseren Schicht (Exine) und einer inneren Hülle (Intine), welche das Zellplasma umhüllt. Die Exine besteht aus einem äusserst widerstandsfähigen Biopolymer, dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Sporopollenin Sporopollenin]. Es handelt sich dabei um ein stickstofffreies, stark vernetztes Heteropolymer. Diese organische Verbindung ist einer der resistentesten Substanzen, die in der Natur vorkommen. <ref>[http://flexikon.doccheck.com/¬de/Sporopollenin Doccheck Flexikon (abgerufen am 10.02.2018)]</ref>. Die Intine ist meist eine dünne, semipermeable Membran, die aus Pektinverbindungen und Cellulose besteht. Sie tritt oft an den sogenannten Aperturöffnungen (Keimöffnungen) aus der Exine hervor. Im Lichtmikroskop sind die einzelnen Schichten der Exine nur schwer zu unterscheiden. Die Endexine (der Intine aufliegende unterste Schicht der Exine) und die Intine lassen sich mit Fuchsin nicht anfärben und können so doch recht deutlich vom Rest der Exine abgegrenzt werden. <br />
Auf der äusseren Hülle sitzen Verzierungen (wie Stacheln, Warzen, Stäbchen, Keulen oder Rillen)- die sogenannten Skulpturen. Zudem besitzen die meisten Pollenkörner Keimfalten oder Keimporen. Das sind kleine Öffnungen in der Pollenwand, aus denen dann der Pollenschlauch aus dem Pollenkorn hinauswachsen kann.<br />
Auf der äusseren Hülle sitzen Verzierungen (wie Stacheln, Warzen, Stäbchen, Keulen oder Rillen)- die sogenannten Skulpturen. Zudem besitzen die meisten Pollenkörner Keimfalten oder Keimporen. Das sind kleine Öffnungen in der Pollenwand, aus denen dann der Pollenschlauch aus dem Pollenkorn hinauswachsen kann.<br />
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Die Form und Oberflächenstruktur der Pollenkörner sind je nach Gattung oder Familie sehr unterschiedlich ausgestaltet und darum wichtig für die pollenanalytische Differenzierung. Die Skulpturen erscheinen im Lichtmikroskop aber je nach Lage im Präparat sehr unterschiedlich. Um das PK in seiner ganzen dreidimensionalen Form zu erfassen, muss mit dem Feintrieb des Mikroskops gespielt werden, da je nach optischem Schnitt die Skulpturen auch unterschiedlich aussehen. So können Stäbchen von „oben“ herab wie dicke Punkte erscheinen. Mittels einer mikroskopischen Untersuchung des Pollenkorns kann oft die dazugehörende Pflanze oder wenigstens deren Familie bestimmen werden. Die [http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/pollenanalyse/12516 Pollenanalyse] nennt man in der Fachsprache [https://de.wikipedia.org/wiki/Palynologie Palynologie].
Die Form und Oberflächenstruktur der Pollenkörner sind je nach Gattung oder Familie sehr unterschiedlich ausgestaltet und darum wichtig für die pollenanalytische Differenzierung. Die Skulpturen erscheinen im Lichtmikroskop aber je nach Lage im Präparat sehr unterschiedlich. Um das PK in seiner ganzen dreidimensionalen Form zu erfassen, muss mit dem Feintrieb des Mikroskops gespielt werden, da je nach optischem Schnitt die Skulpturen auch unterschiedlich aussehen. So können Stäbchen von „oben“ herab wie dicke Punkte erscheinen. Mittels einer mikroskopischen Untersuchung des Pollenkorns kann oft die dazugehörende Pflanze oder wenigstens deren Familie bestimmen werden. Die [http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/pollenanalyse/12516 Pollenanalyse] nennt man in der Fachsprache [https://de.wikipedia.org/wiki/Palynologie Palynologie].
Die Exine des Pollenkorns kann Jahrhunderte bis Jahrtausende überstehen. Pollen vergangener Zeiten findet man u.a. bei archäologischen Grabungen oder mittels Bohrungen in [https://epic.awi.de/31426/1/Bortenschlager_1970.pdf Gletschern] oder [http://www.kantiwattwil.ch/downloads/poster_05_pollen-defs.pdf Mooren]. Durch sorgfältige Analyse dieser "uralten" Pollen kann man die [https://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte Vegetationsgeschichte] der Erde rekonstruieren und daraus auch die zu diesen längst vergangenen Epochen herrschenden Temperaturen abschätzen.
Die Exine des Pollenkorns kann Jahrhunderte bis Jahrtausende überstehen. Pollen vergangener Zeiten findet man u.a. bei archäologischen Grabungen oder mittels Bohrungen in [https://epic.awi.de/31426/1/Bortenschlager_1970.pdf Gletschern] oder [http://www.kantiwattwil.ch/downloads/poster_05_pollen-defs.pdf Mooren]. Durch sorgfältige Analyse dieser "uralten" Pollen kann man die [https://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte Vegetationsgeschichte] der Erde rekonstruieren und daraus auch die zu diesen längst vergangenen Epochen herrschenden Temperaturen abschätzen.
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