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Die Exine des Pollenkorns kann Jahrhunderte bis Jahrtausende überstehen. Pollen vergangener Zeiten findet man u.a. bei archäologischen Grabungen oder  mittels [http://www.ksk.ch/fileadmin/user_upload/fachschaften/biologie/hensler/Klimaarchive_Gletschereis.pdf Bohrungen]. Durch sorgfältige Analyse dieser "uralten" Pollen kann man die [https://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte Vegetationsgeschichte] der Erde rekonstruieren und daraus auch die zu diesen längst vergangenen Epochen herrschenden Temperaturen abschätzen.
Die Exine des Pollenkorns kann Jahrhunderte bis Jahrtausende überstehen. Pollen vergangener Zeiten findet man u.a. bei archäologischen Grabungen oder  mittels [http://www.ksk.ch/fileadmin/user_upload/fachschaften/biologie/hensler/Klimaarchive_Gletschereis.pdf Bohrungen]. Durch sorgfältige Analyse dieser "uralten" Pollen kann man die [https://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte Vegetationsgeschichte] der Erde rekonstruieren und daraus auch die zu diesen längst vergangenen Epochen herrschenden Temperaturen abschätzen.


=== Entwicklung des Pollenkorns ===
=== Die Entwicklung des Pollenkorns ===
Die Pollen werden bei den gymnospermen Pflanzen in den Antheren (Staubbeutel) gebildet. Ausgehend von einer diploiden, mit Kallose umgebenen Pollenmutterzelle (Mikrosporozoit) entwickeln sich durch Meiose vier haploide Pollenkörner (PK) mit je 2 oder 3 Zellkernen (1 vegetativer Kern und 1-2 Spermienzellen) <ref>ATMOSnet, Handbook of support for laboratory technicians, 2007</ref>.
Die Pollen werden bei den gymnospermen Pflanzen in den Antheren (Staubbeutel) gebildet. Ausgehend von einer diploiden, mit Kallose umgebenen Pollenmutterzelle (Mikrosporozoit) entwickeln sich durch Meiose vier haploide Pollenkörner (PK) mit je 2 oder 3 Zellkernen (1 vegetativer Kern und 1-2 Spermienzellen) <ref>ATMOSnet, Handbook of support for laboratory technicians, 2007</ref>.
Direkt nach der Meiose liegen die vier neu entstandenen, mit Kallose umgebenen PK meist in einer Tetrade in der Pollenmutterzelle vor. In dieser streng geometrischen Anordnung beginnt im PK die Bildung der äusseren Pollenwand (Exine) mit all deren äusseren Skulpturen und den Aperturmembranen. Die Aperturöffnungen werden dort gebildet, wo „Schilder“ von Endoplasmatischem Reticulum die Bildung der Exine blockieren. Der Bau der Pollenwand geschieht von aussen nach innen und endet mit der Bildung der Intine, die das empfindliche Zytoplasma gegen aussen abgrenzt <ref>Blackmore Stephen et al., Transley review: Pollen wall development in flowering plants, New Phytologist, 2007/174: 483-498</ref>. Durch die tetrade bzw. pyramidale Anordnung erhält das einzelne PK auch seine ausgeprägte Symmetrie. Es lassen sich darum bei den meisten PK zwei Pole und der Aequator unterscheiden <ref>Frengueli Giuseppe, Pollen structure and morphology, Pestepy Dermatologii i Allergologgii, 2003 XX/4: 200-204</ref>.
Direkt nach der Meiose liegen die vier neu entstandenen, mit Kallose umgebenen PK meist in einer Tetrade in der Pollenmutterzelle vor. In dieser streng geometrischen Anordnung beginnt im PK die Bildung der äusseren Pollenwand (Exine) mit all deren äusseren Skulpturen und den Aperturmembranen. Die Aperturöffnungen werden dort gebildet, wo „Schilder“ von Endoplasmatischem Reticulum die Bildung der Exine blockieren. Der Bau der Pollenwand geschieht von aussen nach innen und endet mit der Bildung der Intine, die das empfindliche Zytoplasma gegen aussen abgrenzt <ref>Blackmore Stephen et al., Transley review: Pollen wall development in flowering plants, New Phytologist, 2007/174: 483-498</ref>. Durch die tetrade bzw. pyramidale Anordnung erhält das einzelne PK auch seine ausgeprägte Symmetrie. Es lassen sich darum bei den meisten PK zwei Pole und der Aequator unterscheiden <ref>Frengueli Giuseppe, Pollen structure and morphology, Pestepy Dermatologii i Allergologgii, 2003 XX/4: 200-204</ref>.