Publikationen
Interessantes aus dem Pollen-Wiki
2021 Stachelmohn: Hybridisierung und Pollenanalyse
Im Pflanzenreich sind Hybridisierungen häufig. Meist sind diese Hybriden steril, können sich aber oft vegetativ vermehren. Es wurde in der Literatur [6] darauf hingewiesen, dass sich eine Hybridisierung von Argemone mexicana mit Argemone ochroleuca in deutlichen Anomalien der Pollenformen und Pollengrössen zeigt. In der Sammlung des Pollen-Wikis befinden sich Pollenpräparate von Argemone grandiflora und Argemone subfusiformis (Papaveraceae). Diese beiden Arten zeigten beide ebenfalls von der Norm abweichende Pollenkörner. Bei beiden Argemone-Arten war allen Pollenkörnern eine reticulate Pollenwand und eine ornamentierte Aperturmembrane gemeinsam. Bei A. grandiflora wurden verschiedene Pollenformen gefunden: tricolpat, tetracolpat, triporat und periporat. Die Grösse der Pollenkörner lag bei 35 – 36 μm. Daneben wurde eine Art „Kleinpollen“ gefunden. Dieser war etwa 24% kleiner als der tricolpate Pollen. Auch bei diesem „Kleinpollen“ wurden verschiedene Pollenformen beobachtet: periporat und triporat. Bei A. subfusiformis fand sich in einem Pollen-Präparat meist schön ausdifferenzierter, tricolpater Pollen. Die Größe lag im Mittel bei etwa 34 μm. In einem weiteren Präparat wurden, ähnlich wie bei A. grandiflora, Pollenkörner mit unterschiedlichen Pollenformen gefunden: tricolpat, pericolpat und syncolpat. Dieser Pollen war mit 38 μm grösser. Bei reinrassigen Argemone-Arten ist der tricolpate Pollen die Norm. Wie in der Literatur für A. mexicana und A. ochroleuca beschrieben, handelt es sich daher auch bei den hier untersuchten Pollenpräparaten mit unterschiedlichen Pollenformen um Hybriden (A. grandiflora und A. subfusiformis). Nur bei Präparat 19-070-1 mit dem schön ausgeprägten tricolpaten Pollen liegt eine reinrassige Form vor. Mittels der Pollenanalyse konnte also auf eine Hybridisierung rückgeschlossen werden. Bei Hybriden scheint die Bildung der Keimzellen oft Störungen zu unterliegen und resultiert dann in abweichenden, zum Teil abnormen Pollenformen.
2021 Amyloplasten in Pollen von Betula pubescens
In Pollen von Betula pubescens (Moor-Birke) wurden grosse Ansammlungen von Granulen beobachtet. Diese Granulen liessen sich mit wässriger Kaliumjodid-Lösung dunkelbraun bis schwarz anfärben. Es handelte sich dabei also um Stärkekörnchen, sogenannte Amyloplasten. Diese waren etwa 3 (1.7-4.4) µm gross. Die Pollen selbst hatten einen äquatorialen Durchmesser von 27 (21.7-32.2) µm. Die Pollen mit vielen Amyloplasten waren etwa 29 (24.4-34.6) µm gross. Birken wirken bei Allergikern stark allergen. Das Hautpallergen Bet V 1 ist hauptsächlich an die Stärkekörnchen gebunden. Im Cytosol oder in der Pollenwand kommt es nur wenig vor. Offen ist, ob Pollen mit vielen Amyloplasten auch mehr Allergene enthalten und ob die granulären Birken-Pollen damit für Allergiker potentiell lästiger sind als Pollen ohne bzw. mit wenig Granula.
Mikroskopie, Jahrgang 8 (2021) - 1. Quartal (20-23)
DOI 10.5414/MKX00266
2017 Ungewöhnliche Pollenform bei Peucedanum venetum
Peucedanum venetum gehört zur Familie der Apiaceen. Diese Familie zeigt einen sehr charakteristischen, stäbchenförmigen Pollen mit 3 Keimöffnungen (tricolporat). Bei polarer Aufsicht erscheint der Pollen im Lichtmikroskop rundlich bis dreieckig. Bei der Untersuchung von Pollenproben dieser Art wurde ein deutlich von dieser Grundform abweichender Pollen gefunden. Dieser ist ebenfalls stäbchenförmig, besitzt aber nur 2 Keimöffnungen (dicolporat) und ist der Länge nach eingeschnürt. Die polare Aufsicht erscheint oval mit Einschnürungen. Es scheint sich um eine lokale Mutation oder um eine Störung während der Pollenentwicklung zu handeln.
Mikroskopie, Jahrgang 4 (2017) - 1. Quartal (40 - 43)
DOI 10.5414/MKX0138
2016 Observing Pollen Dimorphism in Vitis vinifera
Microbe Hunter, Issue 53, 4 (2016) 3-4
Microbe Hunter, Issue 53, 4 (2016): gesamtes Magazin herunterladen